Welfen in der Provinz Hannover: Die sog. Vorabstimmung über die Abtrennung der Provinz Hannover von 1924 und die Deutsch Hannoversche Partei

Welfen in der Provinz Hannover: Die sog. Vorabstimmung über die Abtrennung der Provinz Hannover von 1924 und die Deutsch Hannoversche Partei

Veranstalter
Institut für Historische Landesforschung der Universität Göttingen - Arbeitskreis zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen
Veranstaltungsort
Universität Göttingen, Alte Mensa, Adam-von-Trott-Saal, Wilhelmsplatz 3
PLZ
37073
Ort
Göttingen
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
17.05.2024 - 17.05.2024
Deadline
08.05.2024
Von
Arnd Reitemeier

Am 18. Mai 1924 fand eine sog. Vorabstimmung über die Loslösung der Provinz Hannover von Preußen statt. Die Initiative der Deutsch Hannoverschen Partei blieb letztlich erfolglos. Aus Anlass des Jubiläums beschäftigt sich der Workshop mit Fragen von Regionalismen und Konservativismus in den 20er Jahren sowie den damit verbundenen politischen, ökonomischen und sozialen Prozessen, der Kohäsionskraft Preußens und dem Einfluss der Welfen auf die hannoversche Politik der Zeit.

Welfen in der Provinz Hannover: Die sog. Vorabstimmung über die Abtrennung der Provinz Hannover von 1924 und die Deutsch Hannoversche Partei

Die Revolution von 1918 bedeutete einen Einschnitt, aber Änderungen in der territorialen Gliederung Deutschlands gab es nur wenige. In der Provinz Hannover aber war die Schmach der Niederlage von 1866 nicht vergessen, so dass insbesondere die Anhänger der Welfen, organisiert in der sog. Deutsch-Hannoverschen Partei, die Loslösung von Preußen gemäß den Möglichkeiten der Weimarer Verfassung anstrebten. Am 18.5.1924 fand nun eine Vorabstimmung über die Abtrennung der Provinz Hannover statt. Hätte sich ein Drittel aller Wahlberechtigten für das Anliegen ausgesprochen, so hätte eine Volksabstimmung über die Eigenständigkeit Hannovers durchgeführt werden müssen. Tatsächlich scheiterte diese Vorabstimmung – die Anhänger der Welfen erreichten zwar in manchen Kreisen eine nennenswerte Zustimmung, doch insgesamt sprachen sich nur wenige Bürger für eine Eigenständigkeit von Preußen aus. Innerhalb von gut zwei Generationen nach der Eroberung Hannovers zeigte sich eine Mehrheit der Menschen von der Zugehörigkeit zu Preußen überzeugt – oder ging gar nicht erst zur Wahl. Hierzu trug vermutlich bei, dass 1924 eine „rechte“ Partei wie die DHP nur einen Teil der Wählerinnen und Wähler überzeugen konnte.
Der eintägige Workshop widmet sich dieser heute fast vergessenen Wahl und fragt nach den Regionalismen und nach dem Konservativismus in den 20er Jahren. Im Fokus stehen Fragen nach der Bedeutung der Welfen auf die Politik in der Weimarer Republik, nach den Unterschieden zwischen verschiedenen Landesteilen im heutigen Niedersachsen, nach den politischen, ökonomischen und sozialen Prozessen zu Beginn des 20. Jahrhunderts und schließlich nach den Regionalismen und Kohäsionskräften Preußens nach 1918.

Programm

10:15 Uhr: Begrüßungskaffee

10:30 Uhr: Begrüßung und Einführung: Arnd Reitemeier (Göttingen)

11:00 Uhr: Christian Hoffmann (Hannover): "Ein freier Stammesstaat der Niedersachsen" - Die Vorabstimmung von 1924

11:30 Uhr: Jasper Heinzen (York): Selbstbestimmung in der Sicht von Deutsch Hannoverscher Partei und der Welfen

12:15 Uhr: Mittagspause

Sektion II: Moderation Rüdiger Ritter (Bremerhaven)

13:00 Uhr: Gerrit Hollatz (Hannover): Das Haus der Welfen und seine Verbindungen zur Politik

13:45 Uhr: Hans-Georg Aschoff (Hannover): Die Deutsch Hannoversche Partei und ihr Programm im Wandel

14:30 Uhr: Kaffeepause

Sektion III. Moderation Jens Binner (Hannover)

15:00 Uhr: Ulrich Menzel (Braunschweig): Die Volksabstimmung aus der Sicht Braunschweigs

15:45 Uhr: Monika Wienfort (Potsdam): Regionalismen und Separatismus in Preußen und aus der Sicht Preußens in der Zeit der Weimarer Republik

16:30 Uhr: Abschlussdiskussion

ca. 17:00 Uhr: Ende der Tagung

Anmeldungen bitte bis spätestens 08.05.2024:
Institut für Historische Landesforschung, Universität Göttingen, Heinrich-Düker-Weg 14, 37073 Göttingen, Mail: instlafo@gwdg.de - Tel. 0551/39-24346

Kontakt

Institut für Historische Landesforschung
Tel. 0551 / 39-24346
Mail: instlafo@gwdg.de

https://www.uni-goettingen.de/de/98294.html
Redaktion
Veröffentlicht am